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7 Tage Siebengebirge

 

24. bis 30. Juli 2021 – Bundesradsporttreffen mit Maske und Abstand und 500 Radsportlern

 

 

Radsport in Corona-Zeiten hat andere Vorzeichen. Eine konforme Veranstaltung muss Hygiene-Vorschriften einhalten und auch sonst sind Abläufe etwas spartanischer. Wir haben das Angebot angenommen und waren mit einem Wohnmobil vor Ort. Und es war eine schöne, aktive und sportliche Woche. Wir reisten am Samstag an, bis Siegburg ist es rund eine Stunde Fahrzeit, trotz dickem Verkehr und einigen Staupassagen.

Auf dem Schulhof, der für 30 WoMos präpariert war, parkten wir vor ein bisschen Grün und einem schattigen Baum ein und begannen uns an ein spartanisches Leben rund um den Radsport zu gewöhnen. Meint: Der Platz im Fahrzeug ist begrenzt, Wasserverbrauch wird minimiert, Waschen und Klo findet nur im WC-Betrieb der Veranstaltung statt und die Dusche nutzten wir nach dem Sport nach einem wirklich kleinen Fußmarsch.

Nach der Eingewöhnung fühlte es sich wie ein Training für Klimaschutz und Ressourcenschonung an – also vielleicht ein Vorgriff auf kommende Zeiten.

Wir sind es nicht mehr gewohnt: Morgens aufstehen für den Sport, knappes Frühstück, 3 -4 Stunden im Sattel, kleines Bier zur Belohnung an Start und Ziel, ab in die Dusche, kleiner Marsch in die Siegburger Innenstadt zu einer der Gastronomie-Angebote, die wir alle lobend empfehlen können. Marsch zurück, kleiner Absacker vor dem WoMo – auch schon mal länger, weil wir zweimal Gäste hatten.

Ach ja, da war auch noch der Sport und die Veranstaltung. Das Ambiente vor Ort war gelungen und hat gut funktioniert. Die Strecken waren vorbildlich (jedenfalls meistens) ausgeschildert und die Streckenangebote waren attraktiv. Die Abstecher ins Siebengebirge und ins Bergische waren immer schön und auch die blumenreichen Feldraine begeisterten immer aufs Neue. Manchmal waren die Passagen durch die Wohngebiete etwas nervig. Die Fahrt über eine Kreisstraße mit wenig Platz und überholenden Autos an der 100 km/h Grenze war immerhin die Ausnahme. Die Damen und Herren an den Kontrollen haben wir in bester Erinnerung und auch die Verpflegungsangebote waren ok.

Lobend erwähnen können wir auch die technische Unterstützung. Simon und sein LKW war der Anlaufpunkt für alle Probleme rund ums Rad. Auch wir hatten ein Problem, denn der Taster für den Boschmotor zur Auswahl der Unterstützungsstufe verweigerte beim Bergamont den Dienst. Auf Simons Empfehlung fanden wir bei Fahrad-XXL in Sankt Augustin das passende Ersatzteil und der versierte Schrauber brachte nicht nur den Taster in die richtige Position, sondern sorgte auch für das erste Software-Update der Boschkomponenten nach immerhin 16.000 km. Danach war alles wie Neu :-)

Wir hatten generell die Runde um 70 km im Plan. Ab und an trafen wir auf andere Radsportkolleg*innen, aber meist trennten sich die Wege schnell wieder. Wir hatten unsere Ebikes im Gepäck und genossen Wetter und Landschaft. Aber wie es so ein Event an sich hat, ist die Mehrzahl der Teilnehmer aus der älteren Generation, die aber dem Bio-Rad fest verbunden bleibt. So kommt es dann, das am Aufstieg der Kollege am Straßenrand steht und auf Nachfrage erklärt, dass er seinen Puls etwas runter bringen muss.

Der alte Herr vor uns bleibt fast stehen im Anstieg und fällt dann einfach um, in den wunderschönen Feldrain mit den tollen Blumen. Zum Glück ist er unverletzt und hat in der Standphase den Fuß nicht aus dem Pedal bekommen.

Wir brechen eine Lanze fürs Ebike – es beugt kardiologischer Überlastung vor und bietet den Radtouristen Genuss auf den landschaftlich schönen Strecken – nicht nur rund um Siegburg. km

 

 

 

Fotos: km